Description
Gillian Mary Smyth
„Große weiße Göttin, hör mein Flehen/ Lass dem Patriarchat ein Ende machen!“ Das ist mal eine Ansage. Gefolgt vom Geständnis: „Ich kann keine SUVs mehr sehen/ Und über keinen Herrenwitz mehr lachen.“ Natürlich ist es immer dünnes Eis, wenn sich ein Mann zu feministischen Themen äußert, und zu spirituellen feministischen Themen umso mehr (jetzt wird auch noch das vereinnahmt und uns erklärt!) - und doch ist es unbedingt sinnvoll: Eine neue Gesellschaft wird nur mit der Hälfte der Bevölkerung nicht zu erreichen sein.
Für Tom Liwa stellte sich die Frage: Wie geht man ran an so was Schwieriges? Erst mal mit Humor, damit es nicht allzu seriös wird. Der Song führt allerdings auch bewusst Themen fort, die ihm schon immer wichtig waren: sich mit Männlichkeit und Weiblichkeit auseinandersetzen, neue Vorstellungen zulassen, die goddess magic wiederentdecken. Für den Teenager-Tom spielte Gillian Mary Smyth als unverzichtbarer Teil der Band Gong eine entscheidende Rolle: Die zeigte ihm, dass man Rockmusik machen kann und gleichzeitig hochspirituell sein. (Das bezaubernde Foto von Gilli, das dieses Single-Cover ziert, hat Jeremy Dunn 2005 in Deyá de Mallorca gemacht.)
Musikalisch hat „GILLIAN MARY SMYTH“ nichts mit Gong zu tun, es ist schlichter Ukulelen-Folkpop, der als dritte TOPIC TOM DE TERRE-Single zwei kleine Kreise schließt. Bei GIM Records, die diese Reihe veröffentlichen, kam 2012 Toms bisher einziges Ukulelen-Album raus, und die ersten Tracks für „Goldrausch“ nahm er damals in einem Studio auf, an dem die Frau beteiligt ist, die hier mitsingt: Nic Koray. Natürlich braucht es für so ein Lied eine weibliche Stimme – und die deutsch-türkische Singer/Songwriterin hat genau die richtige: Ihre Weichheit ist ihre Stärke. Wenn Nic nicht mit der Gitarre unterwegs ist oder Kinderbücher illustriert, kümmert sie sich auf ihrem Begegnungshof HerzBerg Herdecke um ihre Schafsherde - auch dieses kreative Leben in der Natur verbindet sie mit Tom.
Die Single erscheint am 21. August, einen Tag vor Gillian Mary Smyths vierten Todestag. Und ist das nicht der perfekte Zeitpunkt, endlich mal die Worte „Shakti Yoni“ im Radio zu hören?
- Birgit Fuß -